7 Mnemotechniken für Effektives Gedächtnistraining

In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du die Kraft von Mnemotechniken nutzen kannst, um dein Gedächtnis und deinen Fokus erheblich zu verbessern.

Wir schauen uns verschiedene Methoden an, von Merksprüchen und Merkgeschichten bis hin zur Loci-Methode und Assoziationsketten, die alle darauf abzielen, dir zu helfen, Informationen effektiver zu behalten.

Was sind Mnemotechniken?

Mnemotechniken, auch als „Eselsbrücken“ bekannt, sind Lernmethoden, die deine Fähigkeit verbessern, Informationen besser einzuprägen und über längere Zeit zu behalten. Sie ersetzen zwar nicht das Verständnis des Materials und seiner Zusammenhänge, sind aber besonders nützlich, um beispielsweise Jahreszahlen, Reihenfolgen, Vokabeln und mehr zu lernen.

In diesem Blogbeitrag lernst du die folgenden Mnemotechniken kennen:

1. Merksprüche
2. Merkgeschichten
3. Die Loci-Methode
4. Die Körperliste
5. Die Assoziationskette
6. Die Kennworttechnik für Zahlen
7. Die Kennworttechnik für das Alphabet

Warum sind Mnemotechniken nützlich?

• Sie helfen, Informationen durch Assoziationen im Langzeitgedächtnis zu verankern.
• Besonders nützlich sind sie, um unzusammenhängende Fakten leichter zu behalten.
• Selbst erstellte Merkhilfen fördern eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff und unterstützen so den Lernprozess zusätzlich.

Eigenschaften, die die Merkbarkeit erhöhen

• Reime: Wörter mit ähnlichen Endlauten, die ein Muster bilden und das Merken erleichtern.
• Alliterationen: Wiederholung des gleichen Anfangskonsonanten in einer Wortfolge.
• Melodien/Rhythmen: Musikalische Muster oder Rhythmen, die Informationen einprägsamer machen.
• Akronyme: Abkürzungen, die aus den Anfangsbuchstaben einer Wortfolge gebildet werden.
• Prägnante Bilder: Starke, klare mentale Bilder, die das Erinnern erleichtern.
• Persönlicher Bezug: Informationen mit persönlichen Erfahrungen oder Emotionen verknüpfen, um die Gedächtnisleistung zu verbessern.

Merksprüche

Merksprüche sind ein effektives Mittel der Mnemotechnik, um Informationen wie Daten, Reihenfolgen, Formeln oder schwer zu merkende Fakten auswendig zu lernen. Durch Reime kannst du Fakten und Zahlen lebendiger gestalten, sodass sie leichter im Gedächtnis bleiben.

Zusätzlich können auditive Strukturen wie Melodie, Rhythmus oder Reime beim Abrufen fehlender Elemente helfen. In der Prüfung kannst du dann, ausgehend von dem erinnerten Merkspruch, in Ruhe die damit verknüpften Informationen herleiten.

Du kannst auch deine eigenen Merksprüche erstellen. Achte darauf, dass dein Merkspruch kurz, klar und für dich logisch ist.

Beispiel

Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.
(Merkur-Venus-Erde-Mars-Jupiter-Saturn-Uranus-Neptun)

Merkgeschichten

Anekdoten oder kurze Geschichten sind leichter zu merken als einzelne, unzusammenhängende Begriffe, weil die Ereignisse in der Geschichte aufeinander aufbauen und die einzelnen Elemente miteinander verbunden sind. Außerdem sind Geschichten oft spannend oder lustig.

Wie funktioniert das?

Um sich Informationen zu merken, verbinde sie mit einer Geschichte. Ersetze abstrakte Begriffe, schwierige Namen oder Fachwörter durch greifbare Symbole oder ähnlich klingende Wörter. Besonders effektiv sind ungewöhnliche und lustige Geschichten, die du dir ausdenken kannst.

Es ist hilfreich, deine Merkgeschichten aufzuschreiben, entweder als fortlaufenden Text oder in Stichpunkten. Du kannst auch ein „Storyboard" erstellen, um die Informationen visuell zu verankern.

Beispiel

An Deutschland angrenzende Länder: Dänemark – Polen – Tschechien – Österreich – Schweiz – Frankreich – Luxemburg – Belgien – Niederlande.

Eines Tages beschloss ein Hund namens Dan, auf Entdeckungstour zu gehen. Zuerst traf er Polly, den Papagei, der von Abenteuern krächzte. Dann rannte er mit Czech, dem Geparden, der zu schnell war, um ihn einzuholen. Als Nächstes hüpfte er mit Aussie, dem Känguru, um hoch zu springen. Am Schweizersee ruhte er sich mit Swissy, dem Schwan, aus und teilte Krümel. Er löste Rätsel mit Fran dem Fuchs und hörte Geschichten von Lux dem Luchs. Auf dem Markt schenkte ihm Bel der Bär Honig. Schließlich sang ihm Ned die Nachtigall ein Schlaflied. Er ging nach Hause und träumte von neuen Abenteuern.

Die Loci-Methode

Die Loci-Methode ist eine Gedächtnistechnik, bei der du Informationen, die du dir merken möchtest, als Bilder entlang eines vertrauten Weges platzierst. Um die Informationen abzurufen, gehst du diesen Weg mental ab und rufst die Details an jedem Ort ab.

Diese Methode ist besonders nützlich, um Reihenfolgen zu merken, egal ob die Reihenfolge wichtig ist (wie bei Telefonnummern) oder nicht (wie bei einer Einkaufsliste). Sie kann dir auch helfen, wichtige Punkte in einer Präsentation zu behalten.

Wie funktioniert das?

1. Wähle einen Weg mit genügend Ortspunkten: Entscheide dich für einen Weg, den du gut kennst, wie zum Beispiel deinen Weg zur Uni oder einen Spaziergang durch dein Zuhause. Achte darauf, dass die Orte klar definiert und weit genug voneinander entfernt sind, damit du sie dir leicht vorstellen kannst, während du den Weg mental abgehst.

2. Verknüpfe jeden Ortspunkt mit einem Informationsstück (1 Ortspunkt = 1 Information): Verwende lebendige und einprägsame Bilder – sei ruhig kreativ oder skurril. Für Zahlen kannst du zum Beispiel optisch ähnliche Gegenstände nutzen.

3. Gehe den Weg mental ab, um die Informationen abzurufen: Behalte die Anzahl der Stationen deines Merkweges im Auge, damit du keinen Ortspunkt auslässt.

Die Körperliste

Die Körperliste ist eine Variante der Loci-Methode. Anstatt Orte entlang eines Weges zu verwenden, nutzt du deine eigenen Körperteile, um Informationen in einer bestimmten Reihenfolge zu verankern.

Du kannst zum Beispiel von deinen Zehen bis zu deinem Kopf gehen. Verwende, wie bei der Loci-Methode, einprägsame und kreative Assoziationen, um die Informationen mit den einzelnen Körperteilen zu verknüpfen.

Beispiel für eine Körperliste

1. Füße
2. Beine
3. Taille
4. Bauch
5. Arme
6. Brust
7. Hals
8. Mund
9. Nase
10. Ohren
11. Haare

Sobald du deine „Körperkartenroute“ definiert hast, übe, sie mehrmals zu visualisieren, bis sie fest in deinem Gedächtnis verankert ist. Dann kannst du die zu merkenden Elemente an diesen Orten „anheften“. Achte darauf, die Elemente auf kreative und einprägsame Weise mit den Orten auf deiner Körperkarte zu verknüpfen.

Die Assoziationskette

Um Begriffe in einer bestimmten Reihenfolge zu merken, kannst du sie wie eine Kette miteinander verknüpfen.

Wie funktioniert das?

Jedes „Glied" in der Kette ist sowohl mit dem vorherigen als auch mit dem nächsten Glied durch eine Assoziation oder ein Bild verbunden. Sobald du den Ausgangspunkt gefunden hast, kannst du entlang der Kette „klettern", um die restlichen Begriffe abzurufen, wobei du für eine Prüfung nur das erste Bild aktiv erinnern musst.

Beispiel

Bestandteile der Luft (absteigend nach ihrem prozentualen Anteil): Stickstoff – Sauerstoff – Argon – Kohlendioxid.

Assoziationskette:

• Stickstoff & Sauerstoff: Stell dir einen Stock (Stickstoff) vor, der in einem Sauerbrunnen (Sauerstoff) steckt.
• Sauerstoff & Argon: Aus dem Sauerbrunnen steigt ein Aroma (Argon) auf, das die Luft erfüllt.
• Argon & Kohlendioxid: Das Aroma zieht einen Kohlkopf (Kohlendioxid) an, der daneben liegt.

Die Kennworttechnik für Zahlen

Es gibt Situationen, in denen du schnell bestimmte Elemente aus einer Liste abrufen musst (z.B. „Wer war der siebte amerikanische Präsident?"). In solchen Fällen kann es hilfreich sein, wenn diese Elemente zuvor mit ihrer „Listenposition" durch Schlüsselwörter verknüpft wurden.

Sobald diese Kennworttechnik erstellt und auswendig gelernt ist, kann sie für jede geeignete Gedächtnissituation verwendet werden.

Mögliche Kennwortliste für Zahlen

• 1: Heinz
• 2: Hawaii
• 3: Schrei
• 4: Bier
• 5: Sümpf(e)
• 6: Hex(e)
• 7: lieben
• 8: Nacht
• 9: Bäum(e)

Mit diesen Schlüsselwörtern kann man sich auch Zahlenfolgen leichter merken. Verknüpfe einfach die Schlüsselwörter, die mit den Zahlen in der richtigen Reihenfolge verbunden sind, um einen Satz oder eine kurze Geschichte zu erstellen.

Beispiel

Goethes Geburtsjahr: 1749 = Heinz (1) – lieben (7) – Bier (4) – Bäume (9).

Verknüpfung: Heinz liebt es, ein Bier unter Bäumen zu trinken.

Die Kennworttechnik für das Alphabet

Du kannst die Kennworttechnik auch auf das Alphabet anwenden, um Buchstabenfolgen zu merken. Das kann nützlich sein, um komplizierte Wörter zu buchstabieren oder für Begriffsfolgen, bei denen es ausreicht, sich nur die Anfangsbuchstaben zu merken, um den Rest abzurufen.

Wie funktioniert das?

Wähle für jeden Buchstaben ein Wort, das mit demselben Buchstaben beginnt, z. B. ein Tier. Diese Tiere können dann bei Bedarf zu einem Merkbild zusammengesetzt werden.

Mögliche Kennwortliste für das Alphabet

• A: Ameise
• B: Biber
• C: Chamäleon
• D: Dromedar
• E: Elefant
• F: Falke
• G: Giraffe
• H: Hase
• I: Igel
• J: Jaguar
• K: Koala
• L: Lemur
• M: Maus
• N: Narwal
• O: Otter
• P: Panther
• Q: Qualle
• R: Robbe
• S: Seeadler
• T: Tintenfisch
• U: Uhu
• V: Vogel
• W: Walross
• X: Xerus
• Y: Yak
• Z: Zebra

Beispiel

Reihenfolge der vier Phasen der Mitose (Zellteilung): Prophase – Metaphase – Anaphase – Telophase.

Verknüpfung: Ein Panther jagt eine Maus. Dabei überqueren sie eine Ameisenstraße. Die Jagd endet am Meer, wo ein Tintenfisch im Wasser schwimmt.

Zusätzliche Tipps zur Verbesserung deines Gedächtnisses

1. Schalte Benachrichtigungen auf deinen Geräten aus, um Ablenkungen während Arbeits- oder Lernsitzungen zu vermeiden.
2. Blockiere das Internet während der Arbeit mit 1Focus oder beschränke den Zugriff nur auf die Websites und Anwendungen, die für die aktuelle Aufgabe notwendig sind.
3. Begrenze deine Bildschirmzeit, um die negativen Auswirkungen auf deinen Schlaf und deine Konzentration zu minimieren.
4. Plane täglich Zeit für persönliche Entspannung ein, um Stress abzubauen und dein Wohlbefinden zu steigern.
5. Integriere Achtsamkeit in deinen Alltag, um deine Konzentration und dein emotionales Gleichgewicht zu fördern.
6. Achte auf ausreichenden und erholsamen Schlaf.
7. Treibe regelmäßig Sport, da er die Durchblutung fördert und die Gedächtnisleistung verbessern kann.
8. Achte auf deine Ernährung.
9. Reduziere den Alkohol- und Zigarettenkonsum.
10. Achte auf deine psychische Gesundheit und suche Unterstützung, wenn du sie brauchst.

Fazit

Mnemotechniken sind eine effektive Methode zur Verbesserung von Gedächtnis und Konzentration. Sie sind wertvolle Werkzeuge für die persönliche und berufliche Entwicklung.

Sie erleichtern nicht nur das Auswendiglernen, sondern fördern auch eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Lernstoff, was letztlich zu einem tieferen Verständnis führt.

Weiterführende Lektüre

• Techniken zur Verbesserung des Gedächtnisses: Lerne verschiedene Techniken kennen, die darauf abzielen, deine kognitive Leistung zu steigern und somit dein Gedächtnis zu verbessern.

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