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Motiviert zum Erfolg: Interview mit Psychologin Kate Otte

28.08.2023 von Vreny Blanco · 8 min Lesezeit · Interviews, Psychische Gesundheit

Sportler bereit zum Laufen mit der Botschaft Are You Ready
Bild von Freepik

Willkommen zur vierten Ausgabe unserer Artikelserie Frag den Experten auf dem 1Focus-Blog. Heute stellen wir dir die einzigartige Kate Otte vor.

Kate ist Psychologin, Performance-Coach und Expertin für ganzheitliche Gesundheit. In diesem Interview erklärt sie uns, wie Psyche, Sport und Gesundheit zusammenhängen. Außerdem gibt sie uns Tipps, wie wir Prokrastination überwinden und langfristig motiviert bleiben.

Mach dich bereit, inspiriert zu werden!

Erzähl uns etwas über dich.

Mein Name ist Kate Otte. Ich bin Psychologin und Performance-Coach und habe mich vor kurzem mit meinem Freund unter dem Namen Body meets Brain selbstständig gemacht. Bei Body meets Brain bieten wir 1:1-Coachings auf Deutsch oder Englisch an, sowohl online als auch vor Ort in Bamberg.

Wir bieten Ernährungsberatung, Trainingsplanung und psychologisches Coaching an und helfen unseren KlientInnen als Experten für ganzheitliche Gesundheit dabei, mehr Power und Energie in ihr Leben zu bringen und nicht nur ihre körperliche, sondern auch ihre mentale Leistungsfähigkeit zu maximieren um ihre Ziele Wirklichkeit werden lassen und das Leben in vollen Zügen genießen zu können.

Kate Otte
Bild mit Genehmigung von Kate Otte

Was hat dich motiviert, in diesem Bereich zu arbeiten?

Mit 16 Jahren meldete ich mich zum ersten Mal in einem Fitnessstudio an. Da mir das Krafttraining vom ersten Tag an super viel gegeben hat und schnell zu meiner absoluten Leidenschaft wurde, brannte ich darauf, mehr über die Themen optimale Trainingsplanung und Ernährung zu erfahren. Ich beschäftigte mich jeden Tag damit, suchte den Kontakt zu vielen Experten, absolvierte zahlreiche Lehrgänge und erwarb mehrere Lizenzen bei der BSA-Akademie (einem der größten Bildungsanbieter für Prävention, Fitness und Gesundheit). 2015 fing ich schließlich an, neben dem Studium im Fitnessstudio zu arbeiten.

Durch mein Wissen auf den Gebieten Ernährung und Körper in Kombination mit den Inhalten des Psychologiestudiums, lernte ich, die vielseitigen Zusammenhänge zwischen Geist und Körper zu erkennen und zu verstehen – Stressmanagement, Belastungstoleranz, Selbstvertrauen, Selbstliebe, Wohlfühlkörper – alles Themen, bei welchen diese von entscheidender Bedeutung sind (um nur ein paar zu nennen!).

Mir wurde klar, dass ich in diesem Bereich arbeiten möchte, in dem ich meine Kompetenzen vereinen und vielen Menschen dabei helfen kann, ihr volles mentales und körperliches Potenzial zu erkennen und zu nutzen.

Wie hängen Psyche, Sport und Gesundheit zusammen?

Die Zusammenhänge zwischen Psyche, Sport und Gesundheit sind super komplex und vielseitig – die drei Bereiche sind quasi untrennbar!

Bringen wir unseren Körper in Form und integrieren ein gesundes Maß an Bewegung in unseren Alltag, wird sich das nicht nur positiv auf unsere physische, sondern auch auf unsere mentale Leistungsfähigkeit auswirken.

Körperliche Aktivität bringt Power in unser Leben, kann unsere Stimmung verbessern, der Stressregulation dienen, unser emotionales Wohlbefinden fördern und sich sogar positiv auf unsere kognitiven Funktionen und unser Gedächtnis auswirken. Außerdem stärken die im und durch den Sport hervorgebrachten Erfolge unser Gefühl von Selbstwirksamkeit, Handlungswirksamkeit und Selbstwert.

Betrachtet man das Ganze aus der umgekehrten Perspektive, brauchen wir natürlich das passende Mindset um sportliche (Höchst)leistungen zu erzielen. Hierzu ist es unabdingbar:

  1. Die eigenen Ziele klar zu definieren.
  2. Sich darüber klar zu werden, warum man diese Ziele erreichen will.
  3. Die für einen passenden Strategie zu finden.
  4. Sich jeden Tag zu motivieren, den inneren Schweinehund zu überwinden.
  5. Dranzubleiben, bis man die festgelegten Ziele erreicht hat.

Dann werden neue Ziele gesetzt und weiter geht’s!

Wichtig: Erfolg beginnt immer im Kopf.

Dass sich regelmäßige Aktivität positiv auf unsere körperliche Gesundheit auswirkt und wir eher dazu motiviert sind, aktiv zu sein, wenn es uns körperlich gut geht, ist denke ich selbstverständlich.

Dieser Zusammenhang gilt gleichermaßen für unsere psychische Gesundheit! Bewegung und unser physischer Zustand an sich hängen sehr stark mit psychischer Gesundheit zusammen. Sport kann beispielsweise dazu beitragen, Symptome von Angst und Depression zu lindern und stellt in vielen Therapieverfahren einen wichtigen Baustein dar.

Kate Otte im Fitnessstudio
Bild mit Genehmigung von Kate Otte

Welche psychologischen Hindernisse stehen der Produktivität oft im Weg und wie kann man diese überwinden?

Mangelnde Zielsetzung

Wenn keine klaren Ziele definiert sind, kann die Produktivität darunter leiden, da es an Richtung und Fokus fehlt. Sind die gesetzten Ziele für uns persönlich nicht attraktiv genug, werden wir wenig Motivation aufbringen können, zu tun, was zu ihrer Erreichung nötig ist.

Es ist wichtig, SMARTe Ziele zu definieren – spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Solche klar spezifizierten Ziele helfen, den Fokus zu behalten und motiviert zu bleiben!

Mangelnde Motivation

Bei menschlichem Handeln geht es letztlich immer darum, Freude zu empfinden und Schmerz zu vermeiden. Ist die Freude, die mit einer Handlung, der Erreichung eines Ziels oder der Erledigung einer Aufgabe in Verbindung gebracht bzw. der Schmerz, der mit einem Versäumnis assoziiert wird nicht groß genug, wird die Erledigung der notwendigen Aufgaben nicht zur Priorität. Die verfügbaren Ressourcen werden tendenziell für andere Aktivitäten genutzt, die zu einer schnelleren und sichereren Bedürfnisbefriedigung führen (→ Ablenkung).

Es ist wichtig, sich stets bewusst zu machen, warum man etwas tun bzw. erreichen will. Nur wenn man für sich attraktive Ziele verfolgt, wird man dauerhaft dranbleiben und den Weg bis zum Ende gehen!

Mangelnde Strategie

Weiß man nicht, wie man eine Aufgabe sinnvoll und zielführend angeht, kann das zu unproduktivem Vorgehen oder Prokrastination führen. Vor Beginn der Bearbeitung einer Aufgabe, sollte man unbedingt einen klaren Plan, eine konkrete Strategie zu deren Lösung festlegen. Das bietet Sicherheit und die Möglichkeit zur Überwachung und Sicherstellung der Fortschritte.

Stress und Erschöpfung

Psychischer Stress und Erschöpfung können die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und zu verminderter Produktivität führen. Selbstfürsorge und Stressbewältigungsstrategien wie Entspannungstechniken, Meditation oder Sport können helfen, Stress abzubauen und die Produktivität zu steigern.

Prokrastination

Prokrastination ist ein häufiges Problem, das die Produktivität mindern kann. Es entsteht oft durch Angst vor Versagen, Perfektionismus oder mangelnde Motivation. Um Prokrastination zu überwinden, ist es hilfreich, realistische Ziele zu setzen, klare Prioritäten zu definieren und kleine Schritte zu unternehmen, um Aufgaben zu bewältigen. Auch das Belohnen von Fortschritten kann die Motivation steigern.

Ablenkung und Zeitmanagement

Ständige Ablenkungen, sei es durch Social Media, Benachrichtigungen oder andere externe Faktoren, können die Konzentration beeinträchtigen und die Produktivität reduzieren. Ein effektives Zeitmanagement, das festgelegte Arbeitszeiten und Pausen einschließt, kann helfen, Ablenkungen zu minimieren und die Effizienz zu steigern.

Perfektionismus

Der Wunsch, alles perfekt zu machen, kann zu lähmender Selbstkritik und einer ständigen Überarbeitung von Aufgaben führen. Es ist wichtig, anzuerkennen, dass Perfektion nicht immer erreichbar ist und dass es besser ist, eine Aufgabe abzuschließen, als sie endlos zu verfeinern. Das Loslassen von unrealistischem Perfektionismus kann die Produktivität steigern.

Negativer Selbsttalk

Negative Selbstgespräche und Selbstzweifel können das Selbstvertrauen mindern und die Produktivität beeinträchtigen. Positive Affirmationen und die Fokussierung auf persönliche Stärken und Erfolge können helfen, das Selbstvertrauen zu stärken und die Produktivität zu steigern.

Im Rahmen meines Coachings unterstütze ich meine Klienten dabei, relevante „Produktivitäsbremsen“ zu identifizieren und individuelle Strategien zu entwickeln, um sie zu überwinden, ihre Produktivität zu steigern und ihr volles Potenzial ausschöpfen.

Kate Otte sitzt und arbeitet am Computer
Bild mit Genehmigung von Kate Otte

Wie kann man sich überwinden, wenn man unmotiviert ist?

  • Klare, realistische Ziele setzen und mit kleinen Schritten beginnen!
  • Darüber nachdenken, warum eine Aufgabe wichtig ist und welchen persönlichen Nutzen man daraus ziehen kann.
  • Erfolge visualisieren und eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen.
  • Sich für erledigte Aufgaben belohnen → Anreize schaffen, weiterzumachen.
  • Positive Selbstgespräche.
  • Regelmäßige Erholungspausen.

Wie kann man langfristig motiviert bleiben?

  • Jeden Tag die eigenen Ziele vor Augen führen.
  • Immer auch an das denken, was man schon geschafft hat und dankbar sein für alles, was man hat.
  • Die Ressourcen, die einem zur Verfügung stehen erkennen und lernen, sie gewinnbringend einzusetzen.
  • Eine Strategie verfolgen, hinter der man zu 100% steht.
  • Lernen, Misserfolge als Entwicklungschancen zu sehen.
  • Fest davon überzeugt sein, dass man seine Ziele erreichen wird.
  • Sich Vorbilder suchen und Unterstützung in Anspruch nehmen.

Erfolg beginnt immer im Kopf.

Wie kann man Prokrastination überwinden?

  • Ziele klar definieren (SMART).
  • Motivation klären – intrinsisch oder extrinsisch (wenn nötig Selbstmotivation durch persönliche Belohnung).
  • Strategie festlegen (Zeitpläne, Tagespläne, Lernpläne).
  • Prozess überwachen und anpassen.

Wie vermeidest du Ablenkung?

Indem ich meine Arbeitszeiten genau festlege und regelmäßige (aktive) Pausen einplane (möglichst alle 90 Minuten).

Wenn ich für Prüfungen lernen musste, habe ich mein Handy während der „Lernphasen“ in den Flugmodus geschaltet oder in ein anderes Zimmer verbannt, um nicht in Versuchung zu kommen – das hat mir super geholfen!.

Helfen dir bestimmte Routinen?

Absolut!! Routinen sind Gold wert!!

Jedes Verhalten, was du langfristig in dein Leben integrieren willst, muss zur Routine werden. Routinen sind sehr energiearm – das heißt es kostet das Gehirn nicht viel Energie diese „eingefahrene Bahn“ einzuschlagen – sobald ein Verhalten zur Routine geworden ist wirst du es mühelos täglich umsetzen können.

Für mich ist praktisch alles Routine – das frühe Aufstehen, die regelmäßigen Spaziergänge, das regelmäßige Training, das Vorkochen… Das ist für mich wie Zähneputzen – etwas, was ich mache, ohne viel drüber nachzudenken. Ich würde mich super komisch fühlen, es nicht zu machen.

Hast du weitere Tipps?

Mach dich selbst zur Priorität Nummer 1!

Sobald du die Verantwortung für dein Leben übernimmst, hast du die Chance, es zu gestalten.

Sobald du die Verantwortung für dein Leben übernimmst, hast du die Chance, es zu gestalten.

Wo kann ich mehr erfahren?

Besuche Body meets Brain wenn du deine Leistung, deinen Körper und deine Lebensqualität aufs nächste Level bringen willst! Im Rahmen unseres ganzheitlichen 1:1-Coachings helfen wir dir dabei, deine Ernährung, deine Aktivität und dein Mindset zu optimieren.

Für regelmäßige Tipps, folge @k8.otte auf Instagram.

Kate und Marco
Bild mit Genehmigung von Kate Otte

Merkzettel

  • Durch einen ganzheitlichen Ansatz können wir mehr Energie in unser Leben bringen und unsere Ziele erreichen.
  • Psyche, Sport, Gesundheit und Produktivität hängen untrennbar zusammen.
  • Erfolg beginnt im Kopf!
  • Regelmäßige Bewegung kann auch deine geistige Leistungsfähigkeit steigern.
  • Überwinde psychologische Hindernisse, um produktiver zu sein.
  • Erhalte deine Motivation langfristig aufrecht.
  • Entwickle eine tägliche Routine.
  • Halte an deinen Zielen fest, bis du sie erreicht hast.

Danksagung

Wir danken der Psychologin und Performance Coach Kate Otte für ihre inspirierenden und lehrreichen Ratschläge zum Thema Motivation.

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